Im Maxim-Gorki-Theater sah ich mit großen Erwartungen am 15. Februar ein Stück mit dem Titel: „Maria“, das den Anspruch, die Bibelerzählung der Mutter von Jesus ins Heute zu transportieren, leider nicht erfüllte. Dabei wäre das so eine gute Idee gewesen! Es gab nur einen behaupteten, aber keinen wirklichen Bezug zum Heute, das Prekariat wurde verarschend, nicht würdevoll gezeigt, ein rothaarig-aufgedonnertes

Dem Gefängnistheater AufBruch ist eine ungeheuer frische Fassung des Woyzecks gelungen.  Es spielt an einem Ort, dem der Dichter, Revolutionär und Autor des 200 Jahre alten Stückes, Georg Büchner unbedingt zugestimmt haben würde, dem Knast. In diesem Fall der Jugendstrafanstalt Berlin. Da, wo noch heute all diejenigen landen, die ihre Verzweiflung, ihre Deklassiertheit und Ausgeschlossenheit in einem System, in dem

Ich bin nicht Rappaport – Das erste Stück unter der künstlerischen Leitung von Sewan Latchinian in den Hamburger Kammerspielen Den Theaterintendanten der Hamburger Kammerspiele, Axel Schneider, hat der Ruf Latchinians, unbequem zu sein, nicht abgeschreckt. “Es ging in Rostock um die Schließung mehrerer Sparten. Das hat er verhindert. Das war eine Leistung für die Kulturstadt Rostock”, sagt Schneider. Außerdem habe

Aus Anlass des 75. Geburtstags des Regisseurs Einar Schleef (1944 bis 2001) hat sich das AufBruch-Team dieses Jahr erneut in den ehemaligen Flughafen Tempelhof begeben. Dort brachten sie sein Stück: DIE SCHAUSPIELER in einem riesigen Hangar und einer Küche, wo vor Kurzem noch echte Unterkünfte für Geflüchtete gewesen waren. Das Bühnenbild wurde also schon durch die Wahl des Ortes eindrucksvoll

Eine sehr eigenwillige Giovanni-Aufführung wird derzeit in der Neuköllner Oper gegeben, in ihr tritt eine Männergruppe gegen eine Frauengruppe auf, in ihr wird der Widerspruch Machismo und Hingabe, Männerfreuden und Frauenelend allgemein verhandelt. Und in der Musik vermischt sich das Heute mit dem Gestern, die Jahrhundert-Musik Mozarts kommt wie in einem aufbrausenden Meer unterschiedlichster Töne daher, taucht unverhofft aus den

Pünktlich zum Geburtstag von Clara Wiek, verheiratete Schumann, dem bedeutendsten Wunderkind und Star des 19. Jahrhunderts, gab es in der Neuköllner Oper eine Happy Birthday-Clara -Veranstaltung, ihr zu Ehren.  Nach dem Musiktheaterstück: Casting Clara, einer wunderbar gelungenen Aufführung, fand dann noch eine Podiumsdiskussion über Gleichberechtigungsfragen statt. Auf dem Podium wurde die Frauenrealität einmal kurzzeitig umgedreht, denn von den 11 Menschen

Berliner Ensemble, kleine Bühne, nichts für Rollifahrer, der Fahrstuhl ist noch nicht gebaut, man muss Treppen hochsteigen, die Bühne ist schwarz, bei Eintritt sieht man eine sich um ihre Mitte drehende riesige Betonmauer, die von vier jungen Leuten in Trainingsklamotten angetrieben wird. Die Zuschauer strömen in den Raum, die Protagonisten auf der Bühne rennen und keuchen. Auf der stehenbleibenden Mauer

Einen sehr fröhlichen Einblick hinter die Bühne gewährte das Rambazamba – Theater mit dem Stück „Der nackte Wahnsinn“ von Michael Frayns aus dem Jahre 1982.  Das Stück zeigt uns, im Gegensatz zu dem, was das Publikum zu sehen bekommt, einen Blick in die echte Welt der Theaterleute, nämlich in die Welt der zermürbenden Proben, hinter die Bühne. Schwierigkeit des Stückes

Das Nacktschneckengame im Grips-Theater Siebte Klasse, Sexualkundeunterricht. Aber nicht für alle: Selma (Katja Hiller) und Anni (Lisa Klabunde) haben sich mit Edgar (Marius Lamprecht) und Junis (Jens Mondalski) auf die Toilette verdrückt, sie meinen, sie wüssten schon alles bzw. wollen lieber praktisch werden. Allerdings wissen sie noch nicht so genau, worauf sie Lust haben. Ihre Kenntnisse sind lückenhaft und von